Die offizielle Definition des Fairen Handels nach FINE, den vier größten internationalen Dachverbänden von Fairhandelsorganisationen FLO, IFAT, NEWS! und EFTA: Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht. Er leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, indem er bessere Handelsbedingungen bietet und die Rechte benachteiligter ProduzentInnen und ArbeiterInnen - speziell in den Ländern des Südens - sichert. Fair Handels Organisationen engagieren sich (gestärkt durch VerbraucherInnen) aktiv für die Unterstützung der ParnterInnen, für Bewusstseinsbildung und Kampagnenarbeit, um die Regeln und Praktiken des konventionellen Handels zu verändern.
Die WFTO (World Fair Trade Organization) ist das größte globale Netzwerk, das mittlerweile 450 Fairhandelsorganisationen aus dem Norden und aus dem Süden umfasst. Zu ihren Mitgliedern zählen sowohl ProduzentInnen als auch Importeure und HändlerInnen. Alle Mitglieder bekennen sich zu den zehn WFTO-Kriterien für Fairen Handel:
Die WFTO stellt in einem mehrstufigen Kontrollverfahren sicher, dass diese Standards eingehalten werden. Dazu müssen sich alle Mitglieder regelmäßig einem internen Prozess der Selbstüberprüfung unterziehen und nachweisen, dass ihre Geschäftstätigkeit den Prinzipien entspricht.
Etwa sieben Millionen Menschen im Süden profitieren heute vom Fairen Handel. Je nach Perspektive ist dies viel und wenig zugleich. Langfristiges Ziel ist es, dass der Faire Handel zur Norm wird. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sind deshalb gleichermaßen herausgefordert, einem neuen Qualitätsbewusstsein zum Durchbruch zu verhelfen, das auch die Menschen hinter den Produkten wahrnimmt.
In den vergangenen Jahren hat sich der Verkauf fair gehandelter Produkte deutlich gesteigert. Zwar bieten die Weltläden als Pioniere des Fairen Handels immer noch das umfassendste Sortiment an, jedoch finden sich auch in österreichischen Supermärkte immer mehr fair gehandelte Produkte. Mittlerweile bieten rund 5.000 Geschäfte und Gastronomiebetriebe in Österreich Produkte aus dem Fairen Handel an. Dabei gehört Österreich im europäischen Vergleich zu den Märkten mit dem größten Potential.
Einkaufen ist Politik! Wer sich für den Kauf fair gehandelter Produkte entscheidet, schafft die Basis für eine bessere Zukunft von hunderttausenden Menschen. Im Gegenzug bietet der Faire Handel gesunde, ansprechende Produkte von ausgezeichneter Qualität.
„Ihr vom Fairen Handel würdet nicht verkaufen, wenn wir nicht produzieren würden (…) und wir würden nicht konsumieren können, wenn ihr nicht kaufen würdet. So verbinden wir zwei Welten, durch den Fairen Handel (…) und ich glaube, dass wir das tun müssen, um eine andere Welt, um Gerechtigkeit zu schaffen, damit uns die Globalisierung nicht umbringt.“